14.12.05

Glenhaven, 30. Dezember 1823

Liebe Violet,

ich hoffe, du hast die Weihnachtsfeiertage weitaus angenehmer verbracht als befürchtet. Jetzt, wo ich hier in Glenhaven bin, fällt es mir noch schwerer zu glauben, dass du nur ungern zuhause bist.

Wie ich dich kenne, hast du mein Weihnachtsgeschenk geöffnet, kaum dass ich in die Kutsche meines Vaters gestiegen war, nicht wahr? Und? Wie gefallen dir die Handschuhe? Sobald das Wetter es zuläßt, werden wir im Park Pferde mieten, damit du sie ausprobieren kannst.

Hier sind alle wohlauf. Meine Mutter war entzückt, als sie mein Präsent öffnete. Sie hätte es nicht für möglich gehalten, dass ich es jemals fertig brächte, derart mit derart zierlichen Stichen einen Schal zu besticken, und auch Papa freute sich sichtlich über die Weste, die ich für ihn genäht hatte.

Sie meinen, dass mir die Zeit im Pensionat sehr gut tut, auch wenn ich die beiden immer schrecklich vermisse, wenn ich in London bin. Aber nun bist du es, die ich vermisse, und ich freue mich schon darauf, dass wir uns nächste Woche wiedersehen werden.

Ich hoffe sehr, dass für dich die Tage bis dahin ebenso kurzweilig verlaufen wie für mich.

Viele liebe Grüße
Viktoria